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    Novalis

    Unter tausend frohen Stunden

    Unter tausend frohen Stunden,
    So im Leben ich gefunden,
    Blieb nur eine mir getreu;
    Eine, wo in tausend Schmerzen
    Ich erfuhr in meinem Herzen,
    Wer für uns gestorben sey.

    Meine Welt war mir zerbrochen,
    Wie von einem Wurm gestochen
    Welkte Herz und Blüthe mir;
    Meines Lebens ganze Habe,
    Jeder Wunsch lag mir im Grabe,
    Und zur Qual war ich noch hier.

    Da ich so im stillen krankte,
    Ewig weint' und wegverlangte,
    Und nur blieb vor Angst und Wahn:
    Ward mir plötzlich, wie von oben
    Weg des Grabes Stein gehoben,
    Und mein Innres aufgetan.

    Wen ich sah, und wen an seiner
    Hand erblickte, frage Keiner,
    Ewig werd' ich dieß nur sehn;
    Und von allen Lebensstunden
    Wird nur die, wie meine Wunden
    Ewig heiter, offen stehn.




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