Library / Literary Works

    Wilhelm Hauff

    Ihr Auge.

    Ich weiß wo einen Bronnen
    Voll hellem Himmelstau,
    Es glänzt der Strahl der Sonnen
    Aus seines Spiegels Blau;
    Er ladet klar und helle
    Zu süßer Wonne ein,
    Es winkt aus seiner Quelle
    Der Sonne milder Schein.

    Mir war als sollte drunten
    In seiner klaren Flut
    Das arme Herz gesunden
    Von seinem bangen Mut.
    Ich tauchte freudig nieder,
    Ins klare Blau hinab,
    Mein Herz das kam nicht wieder,
    Fand in dem Quell sein Grab.

    Kennst du den süßen Bronnen
    So klar und silberhell?
    Kennst du den Strahl der Sonnen
    Aus seinem blauen Quell?
    Das ist des Liebchens Auge,
    Ihr süßer Silberblick, –
    Aus seiner Tiefe tauche
    Ich nie zum Licht zurück.




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